Neuro-Onkologie

In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche radioaktiv markierte Moleküle auf ihre Anwendbarkeit für Gehirn-PET hin untersucht, um die Einschränkungen der konventionellen MRT in der neuro-onkologischen Bewertung zu ersetzen. Die Task Force der Arbeitsgruppe „Response Assessment in Neuro-Oncology“ (RANO) betonte, dass bei Gliomen der klinische Zusatzwert radioaktiv markierter Aminosäuren gegenüber der Standard-MRT herausragend ist und den breiten klinischen Einsatz rechtfertigt (1, 2). Es ist bekannt, dass die Aminosäure-PET Bildgebung helfen kann, metabolische Hotspots für spezifische Tumorgewebeentnahmen zu definieren, eine Technik, die besonders nützlich sein kann, wenn eine Biopsie anstelle einer offenen Resektion in Betracht gezogen wird (2).

(1) Langen  KJ, Watts  C. Neuro-oncology: amino acid PET for brain tumours—ready for the clinic? Nat Rev Neurol. 2016;12(7):375–376. 10.

(2) Albert NL, Weller M, Suchorska B, et al. Response assessment in neurooncology working group and European association for neuro-oncology recommendations for the clinical use of PET imaging in gliomas. Neuro Oncol. 2016;18(9):1199–1208.

Warum PET in der Neuro-Onkologie?

Für Neuroonkologen und Mediziner, die an der Diagnose und Versorgung von Patienten mit Hirntumoren beteiligt sind, sind die folgenden 3 Indikationen für die PET-Bildgebung von besonderem klinischem Interesse:

  1. Die Identifizierung von neoplastischem Gewebe einschließlich der Abgrenzung der Tumorausdehnung für das weitere diagnostische und therapeutische Management.
  2. Die Unterscheidung von behandlungsbedingten Veränderungen von der Tumorprogression bei der Nachsorge.
  3. Die Beurteilung des Ansprechens auf eine bestimmte Krebstherapie, einschließlich ihrer (voraussagenden) Wirkung auf das Outcome der Patienten.

 

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